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Internes Kontrollsystem

Neben der Orientierung an den Standards ist das Vier-Augen-Prinzip ein wichtiges Charakteristikum unseres Kontrollsystems. Kein wesentlicher Vorgang bleibt ohne Gegenkontrolle. Das gilt von der Unterschrift einer Auszahlung bis hin zu Projektbewilligungen. Das dritte Kernprinzip ist das der Funktionstrennung.
Projektantrag
Jedes neue Projekt muss beantragt werden. Dazu muss plan:g ein mit den Begünstigten abgestimmter Antrag vorliegen. In der Regel sollen Projekte partizipativ entwickelt werden. Der projektbeschreibende Antrag enthält Angaben zum Träger, zu Zielen und Zielgruppen, zum Monitoring, zu den Risiken und zur Finanzierung und folgt damit den Standards der Austrian Development Agency (ADA). Alle Anträge werden inhaltlich-fachlich und finanziell geprüft. Dabei nutzt plan:g das Projektzyklus-Management (Project Cycle Management, PCM), welches sich als gute Praxis der Entwicklungszusammenarbeit etabliert hat und die Basis der Projektvergabe der Europäischen Union und der staatlichen österreichischen Entwicklungszusammenarbeit ist. Beim PCM handelt es sich um eine Projektmanagement-Methode. Allerdings ist der „logische Rahmen“ oder „Logframe“ des PCM oft sehr deterministisch bezüglich der Maßnahme-Wirkung-Zusammenhänge. Im wirklichen Leben sind solche „Wirkungsketten“ komplexer und weniger linear als auf dem Papier. Ein Beispiel: Nicht jeder Baum, der gepflanzt wird, trägt auch Früchte. Bäume müssen kenntnisreich bewirtschaftet werden. Auf Veränderungen der Umgebung muss im Projektverlauf eingegangen werden. Ein Projekt-Logframe beschreibt ein Projekt dagegen sehr holzschnittartig: Eine bestimmte Anzahl Bäume wird gepflanzt, eine bestimmte Anzahl von Früchten wird geerntet. Nicht nur im Obstbau ist bekannt, dass sich solche Pläne verändern. Darum kommt ein gutes Projekt selten ohne Änderungsanträge aus. 
Darum fragt plan:g auch nach „Do-no-harm-Analysen“, mit denen unbeabsichtigte negative Wirkungen von Entwicklungsvorgaben im Vorfeld analysiert werden, und empfiehlt die Nutzung von systemischen Projektentwicklungs-Instrumenten. Um unbeabsichtigte negative Wirkungen zu vermeiden, konzentriert sich plan:g gemäß den Statuten auf die menschenrechtsorientierte Arbeit im Gesundheitssektor der Entwicklungszusammenarbeit; in der Nothilfe werden wir nur mit Partnern tätig. Auch dies ist in den plan:g-Statuten und damit bereits auf der gesellschaftsrechtlichen Ebene verankert.

Kindesschutz-Selbstauditierung

Kindesschutz ist ein Gesundheitsthema. Seit dem Jahr 2016 führt plan:g Selbstauditierungen zum Kindesschutz von Keeping Children Safe durch. Link zur Auditierung: https://www.keepingchildrensafe.global/your-self-assessment/ 

Juni 2022

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Dezember 2019

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Dezember 2017

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Ergebnisse der Audits: Alle wesentlichen Kinderschutzmechanismen waren bis 2016 etabliert. Dennoch gab es noch viel zu tun – dies in Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen. Darum wird eine Begleitung des Audits seit 2016 auch allen Partnerorganisationen angeboten. Es handelt sich um eine relativ schnell und einfach durchzuführende Erhebung. In einer halben Stunde werden unbekannte Probleme bekannt und damit besser lösbar. Die noch bestehenden Lücken betreffen bis 2019 vor allem die Projektzusammenarbeit mit unseren Partnern (Procedures). Denn auch auf der Partnerseite muss der Kindesschutz gesichert sein. Die Erarbeitung und gute Anwendung von Kindesschutzstandards ist ein Prozess, der von plan:g auch in Zukunft begleitet und nachgehalten wird. In unserem letzten Audit haben wir besonders die Kommunikation zwischen uns, unseren Partnerorganisationen und deren Zielgruppen in den Fokus genommen. Dabei kamen wir zum Schluss, dass es hierbei noch Verbesserungsbedarf gibt. Insbesondere das Wissen um Maßnahmen zur Verhinderung von Missbrauch muss stärker über die Partnerorganisationen vermittelt werden. Ein Schritt den wir bei neuen Projektvorhaben bereits umgesetzt haben. Zwar mag die Grafik eine Verschlechterung vermuten lassen, doch in Wirklichkeit ist es ein Schritt für einen verbesserten Kindesschutz.

Leitlinie Korruptionsprävention

Die vorliegende Leitlinie wurde in der Sitzung des Stiftungskuratoriums vom 25. Februar 2014 diskutiert, angepasst und beschlossen. Wesentlichen Anteil an der Leitlinien-Entwicklung hatte der 2012 von Transparency International – Austrian Chapter (TI-AC) und der Austrian Development Agency (ADA) vorgestellte „Ratgeber für Nichtregierungsorganisationen in der Entwicklungszusammenarbeit“. Korruption kann überall vorkommen. Das gilt auch für die Entwicklungszusammenarbeit, für den Gesundheitssektor und für die Kirche: Darum ergreifen wir alle uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen, um Korruption zu verhindern. 

Leitlinie Korruptionsprävention PDF

Dazu lernen

Allen Spender*innen, die uns auf Fehler aufmerksam machen, danken wir herzlich für die Achtsamkeit! Wir lernen daraus. Und ein zweites Danke für alle, die sich bei Anregungen oder Kritik auf unseren Umgang mit E-Mail und Anrufbeantworter einlassen: Das erlaubt unserem Team die volle Konzentration auf unsere Beratungstätigkeit. An dieser Stelle beschreiben wir unsere Lernerfahrungen in einer (graphischen) Zusammenfassung.

Wir unterscheiden Lernerfahrungen nach dem Arbeitsfeld (Projektarbeit, Spendenwerbung und Verwaltung) und nach Fehlerursachen: Fehlen Richtlinien (guidelines) oder werden sie bewusst ignoriert (compliance)? Fehlt Anleitung (guidance), kommt es zu menschlichen Fehlern (human error) oder mangelt es an Mitteln (ressources)?

Die Liste hilft uns, besser zu werden. Wir verstehen und als Problemlöser*innen. Dazu wollen wir Probleme kennen. Die knappe Dokumentation von Lernerfahrungen hat sich als hilfreich erwiesen. Oft ist sie eine gute Gesprächsgrundlage in Diskussionen mit Partnerorganisationen, die auch nicht alles richtig machen (können), aber wie wir immer besser wirken möchten.
Lernliste 2024
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Auch 2024 nutzten wir Rückmeldungen, um unsere Fundraising-Prozesse weiter zu verfeinern. So fand sich etwa ein kleiner Druckfehler im Jahresbericht von 2023. Beim Weltlepratag-Mailing haben wir die Logistikprozesse analysiert und zeitliche Puffer für künftige Kampagnen eingebaut. Beim Franziskus-Mailing bekamen jene, die per Mail statt Post informiert werden möchten, keine Aussendung – nun erhalten alle Unterstützenden ihre gewünschten Informationen zuverlässig. Auch gab es vereinzelt Probleme bei der Adressselektion – so haben Spender*innen, die sich eigentlich abgemeldet haben, dennoch Post erhalten. Die vereinzelten Adressfehler nutzten wir, um unsere Datenpflege mit zusätzlichen Prüfschritten noch akribischer zu gestalten.

Die IT-Umsiedelung war ein wichtiger Schritt für unsere digitale Zukunft. Kurzzeitige Herausforderungen wie Serverausfälle oder VPN-Probleme halfen uns, Schwachstellen zu identifizieren. Im Mai wurden Einziehungsaufträge doppelt abgebucht – dafür möchten wir uns nochmal recht herzlich entschuldigen – die Rückerstattung erfolgte selbstverständlich umgehend.

In der Projektarbeit bestätigte sich unsere hohe Sorgfalt: Nur ein kleiner technischer Fehler (falsch gescannte Seiten in einem Förderantrag) trat auf, der keinerlei inhaltliche Auswirkungen hatte. Dank unseres etablierten Vier-Augen-Prinzips bei Antragseinreichungen sind solche Unregelmäßigkeiten extrem selten – und dienen uns als Ansporn für noch präzisere Workflows.

Service Telefon:
+43 5574 623 888