Veränderung
Das Bild zeigt die wunderbare Schöpfung, deren Teil wir sind. Dieses Feuerwerk funkelt in einer Entfernung von 20.000 Lichtjahren.
Aber sind Feuerwerke schön, die uns mit Feinstaub verseuchen und Kinder in chinesischen Fabriken krank machen?
Für alle, die mit liebevollem Blick achtsam in die Welt schauen, wohl eher nicht. Allerdings gibt es Lichtblicke: Innsbruck und Graz haben 2019 auf öffentliche Feuerwerke verzichtet. Private Raketenshows waren in Salzburg heuer untersagt. Eine Baumarkt- und eine Supermarktkette wollen ab 2020 auf den Verkauf von Silvesterfeuerwerk verzichten. All das sind gute Anknüpfungspunkte für gesundmachende Veränderung.
Spielverderber?
Es geht nicht darum, harmlosen Spaß zu vermiesen. Es geht darum, zu verstehen, dass wir in vielerlei Beziehungen weit über unsere Verhältnisse leben. Silvesterraketen sind in den letzten Jahrzehnten immer mächtiger geworden. Dass mittlerweile zum Jahreswechsel in einer einzigen Nacht so viel krankmachender Feinstaub wie in mehreren Monaten des nationalen Autoverkehrs entsteht, ist schon lange nicht mehr zu verantworten. Das gilt natürlich auch für den Autoverkehr selbst: Etwa jede dritte österreichische Neuwagenzulassung war 2019 ein SUV. Wann finden wir als Einzelne und als Gesellschaft die Kraft, Verhalten zu verändern?
Christentum ist Wandlung
Wie finden wir diese Kraft als Kirche? Aus welchen Quellen? Wir stehen zwischen Weihnachten und Ostern. Im christlichen Glauben geht es zentral um Freiheit und Wandlung. Nicht um satte Selbstzufriedenheit. Darum verbinden wir die Aussendung zum Weltlepratag am letzten Jännersonntag mit einem Hinweis auf den von Papst Franziskus neu geschaffenen Bibelsonntag.
Denn das Evangelium ist Quelle unseres Glaubens. Dabei ist die Bibel keine Betriebsanleitung wie für einen technischen Apparat. Die Bibel ist im christlichen Verständnis auch kein Gesetz, das 1:1 umzusetzen wäre. Die Bibel bewahrt die menschlichen Erfahrungen göttlicher Erlösung, die Erfahrung von Transzendenz und der Möglichkeit verändernder Liebe. Die Bibel ist Richtschnur und Aufforderung zum Leben und Denken in Liebe, Freiheit und Veränderung (das ist der Kern aller heiligen Schriften: darum sind sie heilig). Noch schwerer als der Abschied von der Silvesterrakete fällt der Abschied von einer Glaubenspraxis, die als identitäre Selbstvergewisserung gute Dienste leistet (das kann Leser*innen aller heiligen Schriften so gehen: fundamentalistische Engführungen sind attraktiv, weil Denken, Liebe, Freiheit und Veränderung anspruchsvolle Aufforderungen sind).
Bitte helfen Sie, Engführungen zu überwinden. Bitte gehen Sie mit uns den Weg von der Wohltätigkeit zur Solidarität. In der Projektinformation zum Weltlepratag und Bibelsonntag 2020 berichten wir, wohin das führt und wieso wir Ihre informierte Unterstützung brauchen.
Entwicklungszusammenarbeit beginnt bei uns, mit einem Perspektivenwechsel. Denn niemand braucht das, was wir zu viel haben. Nicht einmal wir selbst.
Das Poster
In vielen Kirchen und Ordinationen hängen fünfmal im Jahr unsere Poster und laden zum Nachdenken über Gesundheit in der Einen Welt ein. Haben Sie Zugang zu einem öffentlichen Ort, wo die Poster auch Beachtung finden könnten? Dann sprechen Sie uns bitte an.