Weihnachten 2017

Jesus

ist nicht in einer komfortablen Herberge zur Welt gekommen. Was haben wir für ein Bild von Weihnachten? Was machen wir uns für Bilder? Weihnachten ist ein emotionales Fest. Gefühle gehören zum Glauben dazu. Aber nicht: Gefühlsduselei. 

Weihnachten ist ein erlösendes Beziehungsfest. Herbergsleute, die Türen geschlossen halten, schließen sich selbst von der Weihnachtsfeier aus (vgl. Hildegund Keul: „Weihnachten - Das Wagnis der Verwundbarkeit“, Patmos Verlag, 2013). Die Frohe Botschaft braucht geöffnete Türen und Gespür für das Leid unserer Nächsten. 

Wie stellen wir eine Beziehung zum Leiden in der Welt her? Durch ein Almosen? Durch „Fluchtursachenbekämpfung“? Oder durch das Verstehen, dass wir durch unsere Art des Lebens Fluchtursachen schaffen? 

Dazu ein zweiter Buchtipp: Stephan Lessenich, „Neben uns die Sintflut - die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis“ (München, 2016). Wir weisen in unserem diesjährigen Weihnachtsmailing darauf hin, dass es Gerechtigkeit und Gesundheit nur in einer gerechten und gesunden Welt geben kann. Der Überfluss, in dem wir leben, hat Konsequenzen für andere, die wir immer schlechter werden verdrängen können. Das ist keine moralinsaure Spaßverderberei, sondern der realistische Blick auf eine sich verändernde Welt.

Danke, dass Sie sich Zeit zum Hinschauen nehmen.

Überfluss und Unterdrückung liegen oft sehr nahe beieinander. Das Bild vom Jesukind oben stammt aus der Katharinenkirche in Bethlehem: Kitsch, Kommerz, Verdrängung, Ausgrenzung und die Suche nach Liebe und Freiheit - all das findet sich auf dem nahen Geburtskirchenplatz. Und direkt in unserem eigenen Leben, wie die untenstehende Grafik zeigt - bitte nehmen Sie sich etwas Zeit zum Lesen (mit Mausklick öffnen Sie eine pdf-Version der Grafik): 

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Hier die Grafik zum Herunterladen: Planetare Grenzen 

Detaillierte Erläuterungen zum Konzept der „planetaren Leitplanken“, den Belastungsgrenzen unserer Erde, finden Sie im Wikipedia-Eintrag zu den planetaren Grenzen

Die Grafik erscheint nur auf den ersten Blick komplex. Unterstrichen haben wir die vier planetaren Grenzen, die bereits heute überschritten sind. Beim genauen Hinsehen wird klar, dass auch Erfolge möglich sind: Beim Ozonabbau ist Umkehr gelungen. Natürlich sind viele Veränderungen und Zerstörungen irreversibel. Das ist beängstigend. Aber Angst hilft nicht weiter. Genau so wenig Sinn macht es, den Kopf in den Sand zu stecken, sich abzuschotten und wie gehabt weiter zu konsumieren: Das eröffnet keine neuen Perspektiven für die ebenso notwendigen wie unvermeidlichen individuellen und gesellschaftlichen Veränderungen. 

Die Möglichkeit hinzusehen, ist eine göttliche Gnade. Wenn wir unsere Perspektiven erweitern, können wir gemeinsam unsere Welt verbessern: Das ist kirchlicher Auftrag, wie ihn die Sozial- und Umweltenzykliken beschreiben. 

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Sie können diesen Auftrag nicht an uns oder andere delegieren. Es kommt auf Sie persönlich an. Gleichzeitig können Sie uns mit einer Spende unterstützen. Oder durch die Übernahme einer Ausbildungspatenschaft, die Sie auch verschenken können. Damit erhalten Sie Informationen über das Leben in der Einen Welt, die es nur noch selten in die Tageszeitungen oder Ihren Facebook-Account schaffen: Lassen Sie uns gemeinsam den neuen Weg von der Wohltätigkeit zur bewusst gelebten Solidarität gehen. 

Danke! 



P.S.: Ist es gerechtfertigt, eine ganzseitige Kirchenzeitungsanzeige zu schalten, um auf das Konzept der planetaren Grenzen und seine Beziehung zur planetaren Gesundheit hinzuweisen? Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dafür entschieden. Es ist der Versuch, mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen. Es geht um neue Diskursformen und um unsere Hoffnung, dass Sie uns bei diesen neuen Wegen unterstützen. In den nächsten Monaten haben wir viel vor. Eine Umbenennung des Aussätzigen-Hilfswerks Österreich wird von einigen unserer Partner und von leprabetroffenen Menschen gewünscht: Die internationale Kampagne „don’t call me a leper“ setzt bei unserem Namen an. Wir werden in den kommenden Aussendungen deshalb noch konsequenter und selbstkritischer die Wirkung von Entwicklungszusammenarbeit im Gesundheitssektor reflektieren. Unsere Überzeugung: Entwicklungszusammenarbeit im Gesundheitssektor bleibt notwendig, muss sich aber ändern. Diese Änderung muss bei uns selbst beginnen – konsequenterweise haben wir nur das Signet, nicht das Logo mit unserem Organisationsnamen abgedruckt. Schön, dass Sie dennoch dem Link gefolgt sind und zu uns gefunden haben.

Weihnachtsposter 2017

Hier können Sie das  des Aussätzigen-Hilfswerks Österreich herunterladen. 

Vermissen Sie unsere Informationen in Ihrer Kirchengemeinde, in Ihrer Apotheke oder anderswo? Sprechen Sie diejenigen Personen und Organisationen an, die für die Verbreitung unserer Impulsplakate sorgen könnten. In einem Pfarrhof oder einer Ordination fällt viel Post an - vielleicht könnten Sie Ihre Mithilfe bei der Auslage und beim Aufhängen anbieten? 

Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte telefonisch unter 05574 623 888 oder per Mail.

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