Weihnachten 2016: Die Vielfalt menschlicher Würde

Aus postalischen und drucktechnischen Gründen ist unser diesjähriges Weihnachtsanschreiben früh unterwegs. Wir schreiben „im Advent“, aber einige wenige an Pfarren gerichtete Briefe könnten ihre Adressaten schon vor dem ersten Advent erreichen. Wir bitten um Verständnis: Weihnachten dreht sich nicht um Konsum und Coca-Cola. Sondern um das Geheimnis der Menschwerdung. Um Beziehung.

Weihnachten und Menschenrechte

Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich ist Mitglied in der „Vorarlberger Plattform für Menschenrechte“. Knapp 50 Organisationen und Einrichtungen stehen unter dem Motto „Menschen Rechte Leben“ zusammen, um für die Einhaltung der Grundrechte aller Menschen einzustehen. Mitten im Advent, am Samstag, den 10. Dezember, laden wir und unsere Partner in das Feldkircher „Pförtnerhaus“ ein. 

Die Wahrung der Menschenrechte ist eine Voraussetzung für Gesundheitsgerechtigkeit in der Einen Welt. Wir können die Welt gesünder machen, indem wir nach Stimmigkeit in unserem eigenen Leben streben. Die zentrale Weihnachtsbotschaft ist das Geheimnis von Menschwerdung: Wehrlos und angewiesen auf unsere Hilfe ist das göttliche Kind. Wir sind eingeladen, unsere Welt aus dieser Perspektive neu zu sehen. Diese überraschende und kraftvolle Sicht wollen wir im Advent neu vermitteln.

Die Erklärung der Menschenrechte vom 10.12.1948

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Mit diesem Satz beginnt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. In Erinnerung an den 10. Dezember 1948, als die Generalversammlung der Vereinten Nationen diese verabschiedete, wird alljährlich der Menschenrechtstag begangen. Am Samstag, 10. Dezember, wird das Thema ab 16 Uhr im Feldkircher „Pförtnerhaus“ in den Mittelpunkt gerückt: Nach einem ersten „Ankommen“ referiert der Tiroler Caritasdirektor Georg Schärmer ab 16.30 Uhr zum Thema „Menschliche Würde in Vielfalt: Zum Zusammenspiel von Menschenrechten, gelebter Praxis und Menschenwürde“. Aus langjähriger, täglicher Arbeit weiß Schärmer um die Bedeutung, Menschen unterschiedlichster Randgruppen auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen in jeder Lebenssituation ihre Würde zu belassen. „Eine Grundsatzerklärung wird nur im Zusammenspiel vieler Kräfte lebendig: Staatliche Rahmenbedingungen und Maßnahmen müssen geschaffen und eingehalten werden, das engagierte Eintreten von Menschen in Organisationen und Initiativen, und zuvorderst das tägliche Handeln jede/s Einzelnen sind erforderlich. Ohne sorgfältige mediale Kommunikation können wir dem Auseinanderdriften der Gesellschaft nicht beikommen.“

Rührung - Mitleid - Veränderung

Im Anschluss an den Vortrag bietet eine „Open Space“ Gelegenheit zum Gespräch. Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich lädt unter dem Titel „Rührung - Mitleid - Veränderung“ dazu ein, den Kinderrechtsansatz in der Entwicklungszusammenarbeit als programmatische Herausforderung und als Kommunikationsherausforderung zu reflektieren. Einführend wird der Rechteansatz und die Arbeit des Aussätzigen-Hilfswerks Österreich dargestellt. Wie lässt sich in Österreich Unterstützung für diesen Ansatz herstellen? Geht es unseren Unterstützerinnen und Unterstützern um wirkungsvolle Verbesserung - oder doch nur um die „kleine Rührung, die sich selbst genießt“ (Walter Benjamin)? Wir wollen Handlungs- und Spendenmotive problematisieren und besser verstehen. Wir freuen uns auf einen Austausch, um vom Erfahrungswissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu lernen und Erwartungen und Haltungen besser zu verstehen. 


Guten Appetit!

Auch beim abschließenden Buffet ab 19.30 Uhr, zubereitet vom Kochkollektiv Liechtenstein gemeinsam mit Flüchtlingen, steht der Austausch im Mittelpunkt. „Frau Heimpl“ – alias Elke Maria Riedmann – führt mit frechem Humor durch das Programm. Mit Musik tragen „Los U.K.L.A.L.A.“ sowie abschließend im Konzert die Band N.I.K.O. (Klassik-, Soul-, Jazz- und HipHop) bei. Der Eintritt ist frei, Interessierte sind herzlich willkommen. 

Weitere Informationen unter www.menschen-rechte-leben.at.

Service Telefon:
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