Verschaff mir Recht.

Ausstellung zur Kriminalisierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern und die katholische Kirche

Bregenz und München, 25.04.2019. Die Ausstellung „Verschaff mir Recht“ wurde von der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) erarbeitet und von plan:g - Partnerschaft für globale Gesundheit übernommen. Zum Auftakt ist die Ausstellung ab sofort in der Pfarrkirche zur Hl. Familie in Tisis, Feldkirch, Vorarlberg, zu sehen.

Nicht-heterosexuelle Menschen haben sehr häufig keinen oder nur stark eingeschränkte Zugänge zu Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnose und Therapie. plan:g arbeitet als katholisches Menschenrechtswerk im Gesundheitssektor der Entwicklungszusammenarbeit. Dazu Geschäftsführer Matthias Wittrock: „Mit unseren Partnerorganisationen im globalen Süden öffnen wir Zugänge zum Gesundheitssektor“.

Gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Männern ist in fast 80 Staaten strafbar, in fast 50 auch weibliche Homosexualität. In vier Ländern und drei Regionen wird gegenwärtig sogar die Todesstrafe verhängt. Neben dem Sultanat Brunei und Putins Russland gehören viele Partnerländer der Entwicklungszusammenarbeit zu den Verfolgerstaaten. Dazu Matthias Wittrock: „Die Verfolgung von Minderheiten soll erodierende politische Legitimität sichern. Das wird missbräuchlich religiös begründet: Es geht um Macht“.

In der Entwicklungszusammenarbeit wünscht sich plan:g deshalb mehr Mut zur Debatte und Bereitschaft zur Veränderung auch in Österreich. Pfr. Mag. Edwin Matt, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, verweist auf bibelexegetische Arbeiten und die christliche Anthropologie: „Der Mensch ist von Gott in Verschiedenheit ins Leben gerufen“.

Zehn Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LSBT) aus neun Ländern sprechen in der Ausstellung über die Auswirkungen der Kriminalisierung auf ihr Leben. Ihre Forderung: „Die katholische Kirche muss sich gegen Gesetze aussprechen, die gegen die Achtung der Menschenwürde stehen und die Minderheiten unterdrücken, Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender einbegriffen.“

„Verschaff mir Recht gegen meine Widersacher!“, verlangt die Witwe im biblischen Gleichnis vom ungerechten Richter (Lk 18,1–8). Die Witwe lässt ihm keine Ruhe, bis er sich schließlich um sie kümmert. Dazu erklärt Dr. Michael Brinkschröder von der HuK: "Viel zu oft verhält sich die Kirche wie der ungerechte Richter, indem sie auf die Schicksale von LSBTI-Menschen keine Rücksicht nimmt.“

plan:g - Partnerschaft für globale Gesundheit wendet sich mit der Ausstellung an österreichische Pfarrgemeinden. Dazu Matthias Wittrock: „Es ist unsere kirchliche Verantwortung, Verfolgung zu überwinden. Nicht Wohltätigkeit, sondern solidarische Gewohnheit überwindet Unrecht.“

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