Aussätzigen-Hilfswerk Österreich informiert zum Welt-Tuberkulose-Tag: Alle 20 Sekunden stirbt ein Mensch an TB.
Bregenz und Genf, 24. März 2016 - Robert Koch gab am 24. März 1882 die Entdeckung des Tuberkulose-Bakteriums bekannt. Alljährlich wird am 24. März der Welt-TB-Tag begangen. Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich unterstützt die Forderung der Stopp-TB-Partnerschaft nach einem Paradigmenwechsel bei der Überwindung der TB.
TB ist eine weltweite Herausforderung. Auch Europa ist betroffen, obgleich die Fallzahlen in Österreich vergleichbar gering sind. Österreich verfolgt zudem ein im europäischen Vergleich gutes TB-Monitoring. Die Migrationsbewegung des Jahres 2015 hat ersten Erhebungen zufolge zu keinem Anstieg der Fallzahlen geführt. Dennoch warnt Pfr. Mag. Edwin Matt, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums des Aussätzigen Hilfswerks Österreich eindringlich davor, Betroffene zu stigmatisieren.
Bregenz und Genf, 24. März 2016 - Robert Koch gab am 24. März 1882 die Entdeckung des Tuberkulose-Bakteriums bekannt. Alljährlich wird am 24. März der Welt-TB-Tag begangen. Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich unterstützt die Forderung der Stopp-TB-Partnerschaft nach einem Paradigmenwechsel bei der Überwindung der TB.
TB ist eine weltweite Herausforderung. Auch Europa ist betroffen, obgleich die Fallzahlen in Österreich vergleichbar gering sind. Österreich verfolgt zudem ein im europäischen Vergleich gutes TB-Monitoring. Die Migrationsbewegung des Jahres 2015 hat ersten Erhebungen zufolge zu keinem Anstieg der Fallzahlen geführt. Dennoch warnt Pfr. Mag. Edwin Matt, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums des Aussätzigen Hilfswerks Österreich eindringlich davor, Betroffene zu stigmatisieren.
Stigmatisierung fördert Resistenzbildung
Das aussätzig-machen sei ein von allen Armutskrankheiten bekannter Prozess. Die zu beobachtende Stigmatisierung von Zuwanderern lenke davon ab, dass eine grundsätzliche Systemkrise ursächlich für das bisherige Versagen bei der Überwindung der TB sei. Weil TB nur extrem immungeschwächte Personen und darum vor allem sehr arme Menschen träfe, habe die Pharmaindustrie keinerlei Aussicht, eingesetzte Investitionen durch Medikamentenverkauf wieder einzuspielen. Darum seien in den letzten Jahrzehnten so gut wie keine neuen Medikamente, Diagnosemethoden oder Impfungen gegen TB entwickelt worden. Diese würden aber dringend benötigt: Eines der größten Probleme bei der TB ist die Resistenzbildung gegen bekannte Antibiotika.
Systemwechsel notwendig
Auch die Stopp-TB-Partnerschaft unter Führung der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf fordert nachdrücklich einen Systemwechsel. Dr Lucica Ditiu, Direktorin der Stopp-TB-Partnerschaft, fordert erstens eine bessere Früherkennung und Behandlung, zweitens mehr Geld für Forschung und drittens einen Politikwechsel hin zu nachhaltiger Entwicklung und sozialer Gerechtigkeit.
Die Stopp-TB-Partnerschaft ist ein Bündnis von mehr als 1.300 internationalen Organisationen, die in über 100 Staaten zur Überwindung der TB arbeiten. Partner sind neben den staatlichen TB-Programmen auch Forschergruppen und zivilgesellschaftliche Organisationen wie das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich, das seit 2013 Teil der Partnerschaft ist.
Dazu Pfarrer Matt: „Es geht darum, dass alle in ihrem Bereich an der Überwindung der Tuberkulose mittun. Als katholische Kirche haben wir einen Heilungsauftrag: Wenn in unserer Welt alle 20 Sekunden ein Mensch an der Armutskrankheit Tuberkulose stirbt, so müssen wir diese Welt verändern.“
Die Stopp-TB-Partnerschaft ist ein Bündnis von mehr als 1.300 internationalen Organisationen, die in über 100 Staaten zur Überwindung der TB arbeiten. Partner sind neben den staatlichen TB-Programmen auch Forschergruppen und zivilgesellschaftliche Organisationen wie das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich, das seit 2013 Teil der Partnerschaft ist.
Dazu Pfarrer Matt: „Es geht darum, dass alle in ihrem Bereich an der Überwindung der Tuberkulose mittun. Als katholische Kirche haben wir einen Heilungsauftrag: Wenn in unserer Welt alle 20 Sekunden ein Mensch an der Armutskrankheit Tuberkulose stirbt, so müssen wir diese Welt verändern.“
Humane TB und Rinder-TB zusammen denken
Diese Veränderung ist nach Ansicht Matts auch möglich. Gerade in Österreich, wo derzeit weniger über die humane TB als über die Rinder-TB debattiert werde, gehöre dazu der Wille, TB als eine Mensch und Tier betreffende Zoonose besser zu verstehen und zu erforschen. Dazu gehöre unbedingt die Bereitstellung öffentlicher Mittel für die katastrophal unterfinanzierte TB-Arbeit.
Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich wurde 1958 als Leprahilfswerk gegründet und engagiert sich für die Überwindung von Armutskrankheiten wie der Lepra.
Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich ist eine Stiftung der Diözese Feldkirch. Der Name des Werks bezieht sich auf Prozesse, die aussätzig machen - denn totale Ausgrenzung aufgrund von stigmatisierenden Krankheiten gibt es bis heute. Eine Benennung von Partner als „aussätzig“ oder als „Aussätzige“ ist nicht im Sinne des Aussätzigen-Hilfswerks. Vielmehr geht es darum, gemeinsam mit von Krankheit betroffenen Menschen Wege zu finden, wie sich Menschen vom Objekt der Ausgrenzung zu Subjekten und Gestaltern ihres eigenen Lebensschicksals emanzipieren. Das erfordert weit mehr als „Hilfe“, nämlich den Willen zur partnerschaftlichen Veränderung in Barmherzigkeit.
Als katholisches Menschenrechtswerk im Gesundheitssektor der Entwicklungszusammenarbeit engagiert sich das Aussätzigen-Hilfswerk für die Schwächsten. So geht es etwa in Uganda darum, Straßenkindern einen Zugang zu TB-Diagnostik und TB-Therapie zu verschaffen und das Gesundheitssystem damit nachhaltig inklusiver zu machen. Stets arbeitet das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich mit nationalen Partnern und den nationalen TB-Programmen an der Stärkung lokaler Kapazitäten. Ein regionaler Arbeitsschwerpunkt Fokus liegt auf dem Süd-Süd-Austausch zwischen Ostafrika und der Region arabische Staaten.
Fotos:
WeltTuberkuloseTag_Treatment.jpg: Bei MDR-TB nehmen Kranke bis zu 30 Tabletten pro Tag über mehrere Monate hinweg. (Copyright: Aussätzigen-Hilfswerk Österreich)
Abdruck bei Angabe des Bildnachweises honorarfrei zur Berichterstattung zum TB-Tag 2016.
Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich wurde 1958 als Leprahilfswerk gegründet und engagiert sich für die Überwindung von Armutskrankheiten wie der Lepra.
Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich ist eine Stiftung der Diözese Feldkirch. Der Name des Werks bezieht sich auf Prozesse, die aussätzig machen - denn totale Ausgrenzung aufgrund von stigmatisierenden Krankheiten gibt es bis heute. Eine Benennung von Partner als „aussätzig“ oder als „Aussätzige“ ist nicht im Sinne des Aussätzigen-Hilfswerks. Vielmehr geht es darum, gemeinsam mit von Krankheit betroffenen Menschen Wege zu finden, wie sich Menschen vom Objekt der Ausgrenzung zu Subjekten und Gestaltern ihres eigenen Lebensschicksals emanzipieren. Das erfordert weit mehr als „Hilfe“, nämlich den Willen zur partnerschaftlichen Veränderung in Barmherzigkeit.
Als katholisches Menschenrechtswerk im Gesundheitssektor der Entwicklungszusammenarbeit engagiert sich das Aussätzigen-Hilfswerk für die Schwächsten. So geht es etwa in Uganda darum, Straßenkindern einen Zugang zu TB-Diagnostik und TB-Therapie zu verschaffen und das Gesundheitssystem damit nachhaltig inklusiver zu machen. Stets arbeitet das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich mit nationalen Partnern und den nationalen TB-Programmen an der Stärkung lokaler Kapazitäten. Ein regionaler Arbeitsschwerpunkt Fokus liegt auf dem Süd-Süd-Austausch zwischen Ostafrika und der Region arabische Staaten.
Fotos:
WeltTuberkuloseTag_Treatment.jpg: Bei MDR-TB nehmen Kranke bis zu 30 Tabletten pro Tag über mehrere Monate hinweg. (Copyright: Aussätzigen-Hilfswerk Österreich)
Abdruck bei Angabe des Bildnachweises honorarfrei zur Berichterstattung zum TB-Tag 2016.