Franziskus 2022

Wenn Du mich siehst, sollst Du handeln

Am 4. Oktober ist Gedenktag des hl. Franziskus. Er lebte in geschwisterlicher Verbundenheit mit Mensch und Natur. Dies war damals eine mutige Lebensweise – heute ist es eine Notwendigkeit.

In den letzten Wochen wurden wir Zeugen von Warnungen aus längst vergangenen Jahrhunderten. Die Pegelstände der wichtigsten Flüsse Europas wiesen Rekordmarken auf – so trocken war es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nicht. Sogenannte Hungersteine sind Felsen mit Gravur in Flussbetten, die an Hungersnöte erinnern und bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. So wie die Mahnung „Wenn Du mich siehst, wirst Du weinen“, die in den Hungerstein aus Děčín (deutsch: Tetschen) eingebracht wurde. Normalerweise bleiben sie verborgen, weil sie tief unter der Wasseroberfläche von Elbe, Rhein und Mur liegen. Dass sie jetzt an vielen Orten zum Vorschein kommen, sollte uns allen als Warnung dienen.


Wasser ist die Grundlage unseres Lebens und Überlebens. Dass wir diese extremen Veränderungen mit solcher Wucht schon heute erleben, überrascht selbst die Wissenschaft. Die verschiedenen Modelle zur Berechnung des Klimawandels hatten derartige Dürren erst für die kommenden Jahrzehnte vorausgesagt.


Ökologische Katastrophen wie Waldbrände, Artensterben und extreme Wetterphänomene sind in den letzten Jahren immer häufiger geworden. Sie führen zu Ernteausfällen, gestiegenen Transport- und Energiepreisen. Sie betreffen uns alle – wenngleich in unterschiedlichem Maße. Der Bodensee liegt etwa einen Meter unter dem Normalpegel, in Neu-Dehli ist mit 50 Grad im Schatten der Notstand ausgerufen worden; um Energie zu sparen, bleibt Shanghai nachts verdunkelt, die Ernte in Europa wird wohl ein Rekordtief erreichen und die Dürre in Ostafrika bedeutet Hunger für Millionen von Menschen.


Für Franz von Assisi war die göttliche Schöpfung ein Quell der Inspiration. Die Melodie des Sonnengesangs, eine Lobpreisung der Natur, ist wohl vielen vertraut. Wiederholt wurde von theologischer Seite darauf verwiesen, dass Franziskus die Natur nicht als Selbstzweck in den Mittelpunkt gestellt habe, sondern dass sie durch ihre Schönheit immer auf Gott den Schöpfer verweise. Unverkennbar ist jedoch, dass die Natur sehr wohl ohne Menschen auskommt, der Mensch jedoch vollkommen auf die Natur angewiesen ist. Der menschengemachte Klimawandel zerstört nicht nur die Schöpfung, er ist ein Ausdruck von Selbstzerstörung.


Wenn Du mich siehst, sollst Du nicht weinen, sondern handeln. Die spürbaren Folgen des Klimawandels sollten in uns nicht Resignation hervorrufen. Vielmehr ist entschlossenes Engagement die einzig richtige Antwort – in unserem persönlichen Leben, aber auch auf struktureller Ebene. Wir müssen den ersten Schritt tun und die Verantwortlichen in Kirche, Staat und Wirtschaft daran erinnern, dass sie es sind, die einen Wandel vollziehen können und müssen.


plan:g hat eine klare Botschaft: Wir wollen eine (klima)gerechte Welt und fordern diese auch ein. Unterstützen Sie uns, damit eine menschliche Zukunft möglich wird. Wenn Du mich siehst, sollst Du handeln!


Schauen Sie hin. Fördern Sie Veränderung; machen Sie sich selbst bereit für einen Lebensstil, der befreit.

Hier können Sie das Poster herunterladen. 

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